In Bot: Zeitung. 1852. p. 540.
Dr. Milde über d. Reizbarkeit d. Blätter von Drosera rotundifolia2 (referd. to by Nitschke.)3
Gegen ende des Juni setzte ich mitten auf die Fläche eines recht kräftig vegetirenden Blattes der Drosera rotundif., welche ich seit kurzer Zeit in einem kleinen Napfe mit Sphagnum im Zimmer hatte, vier kleine Fliegen, jede von der Grösse eines Stecknadelknopfes. Die Thierchen blieben fast regungslos daselbst sitzen, & ihre Versuche sich aus dem Schleime herauszuarbeiten waren vergeblich.
Nach ungefähr 5 Minuten betrachtete ich wieder das Blatt & sah zu meinem Erstaunen, dass sich die vorher horizontal abstehenden Drüsenhaare des vorderen Randes nach der Blattfläche zu gebogen & die Fliegen zum Theil bedeckt hatten. Erst am folgenden Tage hatte ich Zeit, das Blatt wieder genauer zu betrachten. Nun hatte sich aber sogar der vordere Rand & die Seiten des Blattes selbst nach der Mitte zu gewölbt & so die Fliegen völlig eingeschlossen. Erst nach Verlauf von 5 Tagen schlugen sich Blattränder & Haare zurück, so dass die natürlich getödteten Fliegen frei auf der Blattfläche dalagen.4
Please cite as “DCP-LETT-2971,” in Ɛpsilon: The Charles Darwin Collection accessed on