Verehrtester Herr!
Ein neckischer Zufall hat Ihnen bei Absendung der für mich bestimmten Antwort einen falschen Brief in die Hand gespielt, den ich so eben erhalten habe und den ich Ihnen sogleich zurück sende.2 Sollten Sie die an mich gerichtete Antwort noch nicht abgesandt haben, so bitte ich Sie dieselbe nach Jena zu schicken, wohin ich morgen von hier abreise. Hoffentlich meldet mir Ihr Brief, dass Sie meine Radiolarien gern annehmen.3 Wenn Sie auch, ausser einer detaillirten Darstellug des Rhizopoden-Organismus, nicht viel Gutes und namentlich nicht viel für die Descendenz-Theorie Brauchbares darin finden werden,4 so vermögen doch vielleicht die zierlichen Kieselpanzer Ihnen einigen aesthetischen Genuss zu gewähren,5 oder mindestens vielleicht den weiblichen Mitgliedern Ihrer Familie als Stickmuster oder architektonisches Ornament bei Anfertigung weiblicher Arbeiten zu dienen.
Möge das gestern begonnene Jahr für Sie ein glückliches werden.
Mit der aufrichtigsten Verehrung, wie immer, | Ihr treu ergebener | Ernst ⟨Haeckel⟩
Most honoured sir!
Chance has played a trick on you, substituting instead of the reply for me, a wrong letter which I have received and am immediately sending back.2 If you have not already sent the reply for me, I would ask you to send it to Jena, for which I leave tomorrow. Hopefully, your letter will inform me that you will be pleased to accept my Radiolarien.3 You may, however, apart from a detailed representation of the Rhizopod organism, not find much that is valuable, particularly not much that is useful for the theory of descent.4 Perhaps the delicate siliceous shells can provide you an aesthetic pleasure,5 or at least, perhaps, they might serve the female members of your family as embroidery patterns or architectural ornaments in the making of feminine works.
May the year which began yesterday be a happy one for you.
With the most sincere devotion, as always, | very truly yours | Ernst ⟨Haeckel⟩
Please cite as “DCP-LETT-4377,” in Ɛpsilon: The Charles Darwin Collection accessed on