To August Petermann¹    25 May 1862

Melbourne im botanischen u. zool. Garten,

am 25 Mai 1862.

Hochgeehrter Herr Professor.

Ich habe Ihnen meinen innigen Dank auszusprechen für die Übersendung der Kölner Zeitung, welche Ihren geistreichen u. umfassenden Vortrag über die Expedition nach Central Afrika enthält u. ich bin Ihnen ganz besonders meinen Dank schuldig für Ihre öffentliche u gütige Anerkennung des kleinen Beitrages welchen meine Landsleute u. ich selbst für das edle Unternehmen geliefert. Ich habe die Zeitungen an Hr Dr Bayer in Adelaide übersandt, damit selbiger dort ebenfalls wirken möge, wie er´s versprach. Es ist unnöthig Ihnen zu sagen, dass wir hier Ihnen ganz frei die Verwendung der hier zusammengebrachten Geldmittel überlassen u. so mögen Sie es auch in Zukunft mit den noch nachfolgenden Beiträgen halten. Ich werde periodisch diese Angelegenheit immer wieder anregen u bin auch gern bereit weitere Subsidien zu sammeln u zu selbigen ferner beizusteuern.

Unverzüglich nach dem Empfang Ihrer freundlichen Zuschrift mit letzter Post habe ich mich brieflich an die Surveyor Generals von Sydney, Brisbane, Perth, Hobarton u Adelaide gewandt u um einen vollständigen Beitrag von Karten &c. &c. für Sie angehalten. Sollte, wie ich wohl hoffen darf, meine Application erfolgreich sein, so wird Ihnen was immer einkommen mag, Alles gleich übersandt werden.

Im Tagebuch des unglücklichen Wills war nichts mehr vorhanden als was veröffentlicht ist. Es ist offenbar, dass wann immer die kleine Parthie schwere Tagesreisen hatte u schwierige Gegenden durchzog, dass dann den ermüdet dahinsinkenden Wanderern nicht die Zeit blieb das Tagebuch zu führen. Der grössere Theil meines eignen u noch unveröffentlichten Tagebuchs über die nordaustral Reise ist am Bivouacfeuer während meiner Nachtwache geschrieben.

Bittend mich der Huld Sr Hoheit Ihres edlen Herzogs empfehlen zu wollen u. mich bereit erklärend, stets Ihre muthigen Arbeiten von hier aus aufs Beste unterstützen zu wollen bleibe ich Ihr Sie ehrender

Ferd. Mueller²

Melbourne, Botanic and Zoological Garden,

25 May 1862.

Esteemed Professor,

I must express my sincere gratitude for the transmission of the Kölner Zeitung,³ containing your clever and comprehensive lecture on the expedition to Central Africa,⁴ and I owe you special thanks for the public and kind acknowledgement of the small contribution made by my compatriots and myself towards the noble enterprise. I have forwarded the newspapers to Dr Bayer in Adelaide, so that he can be active there, too, as he has promised. It goes without saying, that we here leave the use of the moneys brought together here entirely up to you, and the same will apply in future to any further amounts. I myself will periodically give fresh impetus to the matter and shall also be happy to collect further subsidies and to make further contributions myself.

Immediately on receipt of your kind letter⁵ with the last mail I applied in writing to the Surveyor Generals in Sydney, Brisbane, Perth, Hobart, and Adelaide to ask for a complete complement of maps for you.⁶ Should my application be successful, as I have reason to hope, everything that arrives will be sent to you at once.

There was nothing further in the diary of the unfortunate Wills, than what was published. It is evident that, whenever the small party had had an arduous day's journey and traversed difficult terrain, the weary travellers did not have time to keep diaries. The major part of my own still unpublished diary on the North Australian expedition⁷ was written at the camp fire during my nightwatch.

Asking that you will commend me to the favour of His Highness, your noble Duke,⁸ and declaring myself willing, always to support your courageous work to the best of my ability from here, I remain respectfully your

Ferd. Mueller.