To Friedrich Wöhler¹    27 May 1867

Melbourne, im Staats-Garten,

am 27. Mai 1867.

Edler Herr.

Es liegt mir die ehrenvolle Pflicht ob, der alt-ehrwürdigen Akademie der Wissenschaften zu Goettingen meinen tief gefühlten Dank aus zu sprechen für die unerwartete Güte mich in die Zahl der Mitglieder aufgenommen zu haben. Für mich in weit entlegener Ferne hat eine Auszeichnung wie diese etwas ungewöhnlich Erhebendes. Diese Ehrenbezeugung bringt den jüngern Forscher in nähere Berührung mit grossen Männern, deren Namen er in den Jahren seiner Kindheit schon ehren lernte. Das Band der Wissenschaft verknüpft in diesen grossen Vereinen auf das Anregendste nicht nur die Coetanen, sondern ältere mit jüngeren, kommende mit vergangenen Generationen. Nehmen Sie, Verehrter, die Versicherung hin, dass so weit ichs vermag ich dem Rufe der Wissenschaft stets entsprechen werde, u im Bersondern wenn ein solcher von einem alten Sitze gediegenen Wissens ausgeht u ich fordere daher die Mitglieder der Akademie zu Göttingen auf, zu irgend einer Zeit meines Wirkens und bei irgend einer herbeigeführten Gelegenheit frei über meine Dienste verfügen zu wollen.

Verehrungsvoll der Ihre

Ferd. Mueller

Herrn Geheimrath Prof. Dr Fr Woehler,

beständ. Secret. der Akad. der Wissensch[aften]²

zu Goettingen

Melbourne State Garden,

27 May 1867.

Noble Sir,

I have the honourable duty, to express my deeply felt gratitude to the old, venerable Academy of Science in Göttingen for the unexpected kindness of having admitted me among their number as a member.³ For me, in a far distant place, a distinction such as this has something extraordinarily uplifting. This mark of esteem puts the younger researcher in touch with great men, whose names he learned to honour already in the years of his childhood. In these great associations the bond of science ties in a most stimulating manner not only the contemporaries, but also the older to the younger, the future with past generations. Accept, venerated Sir, the assurance that, as far as I am able, I shall always answer the call of science, and in particular when it comes from such an old seat of genuine knowledge, and I therefore ask the members of the Academy in Göttingen to freely avail themselves of my services at any time during my working life, and at any opportunity that might arise.

Respectfully your

Ferd. Mueller.

Privy Councillor Professor Dr Fr. Wöhler,

Permanent Secretary of the Academy of Sciences,

Göttingen.