To [Bernhard Perthes] ¹    20 April 1884

20/4/84

Es ist mir recht bedauerlich zu hören, hochgeehrter Herr, dass der ausgezeichnete Dr Behm kränkelte, wie mein letztes Schreiben dort eintraf. Gewiss hat sich dieser rege Gelehrte überarbeitet, was bei einer so bindenden Stellung in einem weitreichendem ² Beruf freilich gar leicht möglich ist. Lassen Sie mich hoffen, dass er sich inzwischen ganz erholt hat, zumal da die milden Frühlingslüfte jetzt bei Ihnen wehen.

Es war mir sehr lieb zu vernehmen, dass die Mittheilungen über Hr Winnekke's Reisen Ihnen so wie Hr Dr Behm willkommen waren. Auch ich freuete mich, dass einmal wieder ein Deutscher im geographischen Felde war. Sein Rapport ist noch nicht erschienen, aber sowie ich ein Ex. erhalte, soll es Ihnen zugehen.

In Melbourne ist eine Branche der geographischen Gesellschaft Australiens entstanden, wie aus beigefügtem Zeitungsausschnitt Sie ersehen werden. Meine Inaugural Rede ist auf [⅕] abgekürzt im Zeitungsdruck, u. durch das Zerreissen u. Auslassen der Zusammenhang gestört u. ein Theil der Bemerkungen nicht ganz passend geworden. Hoffentlich wird es möglich sein, eine Zeitschrift mit dieser neuen Gesellschaft zu verbinden, wodurch dann viele sonst ephemere Notizen über die Geographie Australiens gesammelt werden können.

Sie ehrend und

Ihnen Alles Gute

wünschend

Ferd. von Mueller

20/4/84

It is very regrettable for me to hear, highly esteemed Sir, that the excellent Dr Behm was in poor health, when my last letter arrived over there. Undoubtedly this busy savant overworked himself, which admittedly is quite easy with such a binding position in a far-reaching profession. Let me hope that he has quite recovered in the meantime, especially since the mild spring breezes are now blowing at your place.³

I was very pleased to learn that the information about Mr Winnecke's journey was welcome to you as well as Dr Behm. I am also pleased that once again a German was in the geographical field. His report has not appeared yet, but as soon as I receive a copy, it shall go to you.

In Melbourne a branch of the Geographical Society of Australia has been established, as you will ascertain from the enclosed newspaper cutting.⁴ My inaugural speech is shortened to [⅕] in the newspaper printing,⁵ and the coherence disturbed by the mangling and omissions and a part of the remarks has become not quite appropriate. It is to be hoped it will be possible to associate a journal with this new society, by which many otherwise ephemeral notes about the geography of Australia can be collected.

Respectfully and wishing you every good thing

Ferd. von Mueller